Stimmen zu «Rot wie die Nacht»
«Ob Stadtbummel, Wanderung oder Ausflug nach Paris: Stets beweist Zahno ein sicheres Gespür für Atmosphäre, situative Details und sinnliche Eindrücke. Mit filmischem Blick - in Rückblende, Close-up und Totale - gibt er ein lebendiges, vibrierendes Bild der Liaison wieder. Bens Erinnerung an die Grossmutter, die Nahaufnahme von Alenas Mund, das Panorama der herbstlichen Rheinebene werden zu Szenen des sprichwörtlichen Films vor dem inneren Auge. Leichtfüssig und in schnellen Schritten, in klaren Sätzen und prägnanten Dialogen führt der Autor durch die losen Episoden. Ein lesenswertes Buch, ein kurzweiliger, rasant erzählter Liebesroman, dessen Stärken in der hohen Anschaulichkeit der Darstellung und den souverän skizzierten Stimmungsbildern liegen.»
Philipp Ramer
«Da glaubt man den Partner fürs Leben gefunden zu haben – und plötzlich trifft einen eine Offen-
barung über familiäre Verstrickungen, die die Liebe unmöglich oder unmoralisch machen, wie ein Hammerschlag. Wie brutal das Unerwartete ins Leben einbrechen kann, davon erzählt der Schweizer Autor Daniel Zahno in einem hochdramatischen, hochkarätigen Roman. Spannend ist an der Geschichte, dass sie den Paukenschlag an den Schluss setzt und den Leser mit dem Schock, den die Protagonisten empfinden, in ein offenes, gleichwohl nicht unbefriedigendes Ende entlassen. Mit der neuen, erschreckenden Erkenntnis scheint Alles gesagt. Daniel Zahnos Protagonist Ben, ein mehr oder minder erfolgreicher Filmemacher, lernt im Zug eine Frau kennen, in die er sich sofort verliebt. Was nun beginnt, ist praktisch filmreif – und Details meisterhaft geschildert.
»Rot wie die Nacht« erzählt, wie Ben und Alena ein Liebespaar werden, wie schön und schwierig und letztlich schicksalhaft ihre Affäre ist. Und wie brutal sie endet, obwohl keiner die Trennung aus-
spricht. Die Affäre steht unter keinem guten Stern. Alena ist mit Markus verheiratet, hat drei Kinder und möchte kein viertes. Will Ben dann überhaupt eine gemeinsame Zukunft?
Das ist eine der vielen Fragen, denen er sich früher als ihm lieb ist stellen muss. Der in Basel lebende Daniel Zahno erzählt von Bens neuer Welt mit Mut zu nebensächlichen Details, müßigem Fließen der Gedanken, in denen er Ben sich verlieren lässt ohne die große Geschichte aus den Augen zu lassen. So entfaltet sich der Zauber jener Liebe, die für Ben in einem moralischen Dilemma endet: Soll er dem viel älteren Markus die Frau ausspannen? Der Showdown endet im Fiasko, in einer Tragödie, in der nichts wieder gut zu machen ist. Daniel Zahnos Geschichte ist wahrhaft genial konstruiert, dabei schlicht und charmant, liebevoll und gewitzt erzählt. Susanne von Mach
«Zahno erzählt diesen kurzen, grossen Roman in einem atemlosen, geradezu unschweizerischen Tempo.»
«Das vierte Buch des Basler Autors Daniel Zahno lebt von einer raffinierten Konstruktion. Ein Anfang wie im Film. Zwei Männer in einem Auto, unterwegs zur entscheidenden Aussprache: Die beiden lieben die gleiche Frau. Markus, der ältere, ist mit ihr verheiratet, Ben, der jüngere, ist ihr Liebhaber. Bens Instinkt warnt ihn auf dieser Fahrt, wie immer, wenn die Kindheitserinnerung mit der Tiefkühltruhe aufsteigt. Damals, als man ihm diese Truhe ins Kinderzimmer gestellt hatte, starrte er in den vielen schlaflosen Nächten auf die Lämpchen des Apparates, «ohne zu begreifen, oder vielleicht hatte er nur zu gut begriffen.»
Bevor er begreifen kann, was ihm die Tiefkühltruhe über seine Beziehung zu Markus sagen will, lenkt ihn ein Mähdrescher ab, der ihn an die enttäuschende Spielzeugversion erinnert, die er als Kind besessen hatte. Als er aus seinen Gedanken zurückkehrt, ist es zu spät. Das Auto verunglückt, Markus ist tot und die Liebe zwischen der diabolisch schönen Alena und Ben wohl auch. Doch das erfährt man erst ganz am Ende dieses raffiniert konstruierten Romans. Raffiniert auch deshalb, weil man nicht sicher sein kann, ob die Liebesgeschichte, die im Augenblick des Zusammenpralls noch einmal vor Bens innerem Auge abläuft, wirklich stattgefunden hat. Denn Ben ist Filmregisseur und ein Verehrer von «Renoir, Resnais, Rohmer», und was er von seiner Begegnung mit Alena erzählt, hat sich bereits in die Filmsprache der grossen Franzosen verwandelt.
Das melancholische Pathos, das Geheimnis zwischen den Dialogzeilen, die Farben und Stimmungen - Zahno beherrscht das Spiel mit den Filmzitaten und versteht sich aufs Verknüpfen von Motiven. Sein Ton hat etwas Suggestives, sodass eine Ahnung von schicksalhaftem Tiefsinn entsteht, die man zunächst für aufgesetzt halten könnte. Wie tief der Sinn wirklich ist, zeigt sich ebenfalls erst am Ende des Romans. Markus ging es gar nicht um die Affäre zwischen Ben und seiner Frau, sondern um etwas ganz anderes, das hier nicht verraten werden soll. Die Information lässt die Geschichte in einem anderen Licht erscheinen, sodass man sie gleich noch einmal lesen müsste.
Daniel Zahno beherrscht seine Zaubertricks perfekt, und man liest mit Vergnügen und leisem Nervenkitzel von Bens Liebschaft, die gefährlicher ist, als sich seine Regisseursfantasie jemals vorstellen könnte.» Christine Lötscher
«Spannend, leicht und süffig, mit viel Tempo erzählt, Beschreibungen wie ein Film, wie bewegte Bilder, Kino im Kopf und ein total überraschender Schluss. Als ich das Buch fertig hatte, habe ich gerade noch einmal mit dem Anfang begonnen.» Susanne Sturzenegger
«Ein Hauch Tolstoi. Zahno ist Meister im Beschreiben sinnlicher Eindrücke - Gerüche, Geschmack, Farben, Oberflächen. Er hat alles in seinem literarischen Blick.» Vladimir Balzer
« Rot wie die Nacht ist eine kurzweilige Love-Story mit dichten Passagen, voller Leichtigkeit und luftiger Melancholie.» Anna Wegelin
«Ein Jahr nach seinem vielbeachteten Romandebüt "Die Geliebte des Gelatiere" ist nun Daniel Zahnos zweiter Roman beim noch recht jungen Verlag Weissbooks in Frankfurt erschienen. Zahnos Roman handelt von der Sehnuscht nach erfüllter und verbindlicher Liebe. Daniel Zahno beobachtet genau, mit den Augen eines Filmemachers, der jede Szene auf seine Weise ausleuchtet, er schreibt eine intensive Liebesgeschichte und frappiert den Leser am Ende mit einer fatalen Überraschung.»
Christel Freitag
«Die zarte Liebesgeschichte des Filmemachers Ben, eingebettet in das Drama eines Unfalls, zeichnet mit vielen optischen Einstellungen (Kamerablick!) das Bild dreier Menschen, die der Zufall zusammen-brachte, um dem Helden die Fragwürdigkeit seines Lebens zu offenbaren: die schmerzhafte Entzauberung der Frau, in die er sich verliebt hat, und das Geheimnis ihres Mannes, das plötzlich riesengross in sein Leben eingreift. Der Krimi-Touch verleiht der melancholischen Erinnerung die Dimension tragischer Verstricktheit: Wie kann es nach diesem Desaster weitergehen? Ben sieht einen unendlichen Weg vor sich, obwohl er sein Ziel erreicht zu haben glaubt. Da bleibt der Fantasie des Lesers eine interessante Frage zur Entscheidung überlassen.» Ellen Pomikalko
«Daniel Zahnos kurzer Roman, der ein ungewöhnliches Ereignis - eingerahmt von einem tragischen Verkehrsunfall - erzählt, überrascht mit einer novellistischen Zuspitzung am Ende, die nicht nur Ben, sondern auch dem Leser den Atem verschlägt. Von Beginn an ziehen Zahnos elegante Sprache und seine genaue Beobachtungsgabe in ihren Bann, und wenn man die Lektüre nicht unterbricht, geniesst man sie wie einen wunderbaren, aber verstörenden Film.» Ida Dehmer
«Daniel Zahno erzählt diese Liebesgeschichte mit leichter Hand und dem Auge eines Fotografen.»
«Der zweite Roman des Basler Schriftstellers Daniel Zahno ist eine Liebesgeschichte mit einem überraschenden Ende. Mit einer sehr bildreichen Sprache und ungewöhnlichen Blickwinkeln gelingt es Zahno, die Kitschklippen zu umschiffen, die der Erzählung einer Amour fou stets drohen.»
Wolfgang Bortlik
«Zahnos Stil ist leicht und fluid. Er unterfüttert die luftige Lovestory mit einer schweren Vater-Sohn-Tragödie, baut geschickt eine Rahmenhandlung, deren Spannung den Hauptteil stützt.» Christine Richard
«Von einer Amour fou erzählt Daniel Zahno in seinem neuen Roman: temporeich, intensiv und mit einem Zug ins Tragische. Daniel Zahno schreibt eine temporeiche, doch nie atemlose Sprache. Er beherrscht den Rhythmus des Beschleunigens und des Verlangsamens, er weiss um das genaue Mass, wenn es darum geht, Szenen und Standbilder zu vergegenwärtigen, aus Andeutungen und knappen Strichen Anschaulichkeit zu gewinnen. Mit einem hart in Detailsequenzen geschnittenen Zusammenstoss beginnt das Buch, in einer Gegenbewegung erzählt der Autor danach die Liebesgeschichte von Ben und Alena, ihr Zusammentreffen, ihr Nicht-mehr-voneinander-Loskommen. Als eine zweite Spur webt der Autor in diese Geschichte hinein Bens Selbstbeobachtung, seine Fragen. Denn Ben kennt seinen Vater nicht, und erst viel zu spät wird er erfahren, wie er mit ihm verbunden ist.
Die Geschichte hat einen Zug ins Tragische, erzählt ein Verhängnis, das im Verschweigen und Verbergen gründet. Daniel Zahno begegnet dem Gewicht der Geschichte mit Leichtigkeit. Er zeigt, was ist, schreibt filmische Sequenzen, verlässt sich auf Anschaulichkeit und verfällt nicht der Versuchung, zu reflektieren und zu moralisieren. Das gibt dem Buch bei aller Leichtigkeit eine bezwingende Kraft und eine Schwere, die sich nicht aufspielt, nicht in den Vordergrund drängt.» Urs Bugmann
«In vielen Dingen stecken mehr Möglichkeiten - auch schmerzliche - als uns bewusst ist. Zahno zeigt uns vieles, was wir sonst übersehen würden.»
«Ein sehr, sehr schön gestaltetes Buch, ganz elegant und leicht geschrieben, mit einer ganz dramatischen Wendung.» Knut Elstermann
«Es ist keine geringe Kunst, mit eleganter Leichtigkeit von den grossen Themen des Lebens zu schreiben und trotzdem nicht banal zu werden.»
«Die Liebesgeschichte des Baslers liest sich in einem Atemzug.»
«Sein Debütroman «Die Geliebte des Gelatiere» war ein echter Sommerhit. Mit «Rot wie die Nacht» legt der Schweizer Daniel Zahno einen bezaubernden, einfühlsam und elegant geschriebenen Folgeroman vor: Ein Flirt im Zugabteil wird zur leidenschaftlichen, kaum lebbaren Liebesaffäre in einer diffizilen Dreieckskonstellation.»
«Ben und Alena. Begegnen sich. Zufällig. Im Zugabteil. Die Faszination ist gegenseitig, das Wiedersehen zwingend. Gefühle verdichten sich. Eine Liebesgeschichte, erzählt aus Bens Perspektive. Er, vaterlos aufgewachsen, Regisseur und seinem Beruf verschrieben, hat bis zu seiner Begegnung mit Alena nie ernsthaft an Zweisamkeit und Kinder gedacht. Alena macht diesen anderen Lebensentwurf vorstellbar. Ausgerechnet sie, verheiratet mit einem deutlich älteren Mann, Mutter und Journalistin, die - laut eigener Aussage - Mann und Kinder nie verlassen wird, aber, und das Aber zählt, auch nicht ihn, ihren Geliebten Ben. Vielmehr stellt sie ihm ihren Mann Markus und die Kinder vor, bezieht ihn in ihr anderes Leben ein. Für Ben eine Erfahrung jenseits von Konventionen, für alle eine Balanceakt auf hohem Seil, auf dünnem Eis. Eine Autofahrt mit Markus Richtung Straßburg zeigt Ben, wie haltbar Seil und Eis sind.
Nach seinem Roman "Die Geliebte des Gelatiere" zeichnet der Schweizer Daniel Zahno erneut poetisch und analytisch, bildreich und sezierend zugleich das Psychogramm Suchender nach möglichen Lebensentwürfen und deren Haltbarkeit. Verstörend schön. Rot wie die Nacht.»
Annegret Zimmermann