Stimmen zu »Manhattan Rose«
«Manhattan Rose» verzauberte die Zuhörer
Daniel Zahno las am Dienstagabend in der Buchhandlung Schreiber
Der 1963 in Basel geborene Schriftsteller Daniel Zahno begeistert immer wieder von Neuem sein Leserpublikum durch seine differenziert aufgebauten, überaus poetischen Geschichten. Sein neuer Roman «Manhattan Rose» ist voller Zauber; man spürt den Duft der Rosen, wenn man in diese leidenschaftliche Liebesgeschichte zwischen der aus Arth-Goldau stammenden Deutschlehrerin Sofie und dem Rosenzüchter Luca aus Basel eintaucht, die sich durch die Laune des Schicksals in New York begegnen und ihre grosse Liebe entdecken. New York ist eigentlich ein hartes Pflaster, aber auch eine Welt, die einen packt durch ihre Dynamik, ihre Hektik, durch die Buntheit des Lebens und des Tuns, das in einer ungeahnten Lebendigkeit einen umgibt.
Aufleben jenseits des Teichs
Auch Luca geht es so. Er lebt auf, schüttelt einengende Fesseln ab, denkt wohl noch an seinen Ge- schäftspartner Nico in der Schweiz, aber geniesst auf eine befreiende Art Manhattan und vor allem die einmalig grosszügigen Gewächshäuser, die Rosenparks, die Blumenwelt voller Duft und Zärtlichkeit.
Der Leser wandert mit ihm mit; und wenn sich Luca zu den Rosen neigt, den Duft beschreibt, ihn einatmet, die Farben geniesst in dieser Vielseitigkeit der Rosenwelt, dann wird der Leser durch die Schreibkunst Zahnos mitgenommen und erlebt fast hautnah diese Schönheit.
Seine Sprache ist flüssig, seine Geschichten sind spannend aufgebaut, seine Liebesgeschichte ist voller zarter Erotik und Leidenschaftlichkeit, aber auch von leiser Melancholie erfüllt, weil man vor allem bei Luca spürt, wie ungemein wichtig es ihm ist, Sofie für immer für sich zu behalten. Sie ist seine grosse Liebe, und so wie er für sein ganzes Leben vom Duft der Rosen nicht mehr loskommt, so liebt er ihren Duft, ihre feine Weiblichkeit, ihre Intelligenz und Auffassungsgabe.
Rosenzucht im Big Apple
Er baut sich in New York eine Rosenzucht auf, hat Erfolg, aber gerät auch zugleich in eine Intrige, denn wer Erfolg hat, der hat auch Feinde. Es ist dies Gordon, der ihn brutal niederschlagen lässt und ihm den Selbstmord eines Angestellten anhängt. So lebt auch in dieser Geschichte von Zahno das Hinterhältige neben dem Schönen und zeichnet seine hässlichen Bilder. Menschen bleiben Menschen, und leider werden sie oft auch zu Unmenschen. Da geschieht etwas Seltsames. Auf einer Fahrt durch New York, durch die Tunnels, über die rüttelnden und schüttelnden Gleise erlebt er in sich eine Of-fenbarung. Er entdeckt ein paar Sitzplätze weiter vorne Gordon, seinen Erzfeind, der ihn hämisch anschaut, schadenfreudig, weil er erreicht hat, dass Luca sein Gesicht verloren hat und dass es ihm gelungen ist, ihn anzuschwärzen. Während der Fahrt schaut Luca ununterbrochen bewusst in dieses Gesicht, diese Fratze.
Das Unglaubliche geschieht
Und dann geschieht das Unglaubliche! Plötzlich steigt etwas wie Mitleid auf mit diesem widerlichen Menschen, und in seinem Innern löst sich auf der Fahrt das Verkrampfte und Enttäuschte langsam auf. Er erkennt, dass dies alles nicht wichtig ist, dass man weitermachen muss, und zwar mit der gleichen Freude und Begeisterung wie vorher. Und es gelingt ihm, dieses Gefühl zu aktivieren, das zugleich auch mit der Liebe zu seiner Sofie verknüpft ist. Und vielleicht, oder sicher im Duft der unzähligen Rosen wurzelt, ganz nach den Worten Daniel Zahnos: «Auf einmal trug der Wind den herrlichen Hauch eines Duftes herüber, eine Andeutung nur, die kaum wahrnehmbar durch die Luft waberte, mich jedoch augenblicklich mit einem unerhörten Glücksgefühl erfüllte.»
Madeleine Schüpfer
»New York, die Stadt, die niemals schläft, gilt auf dem ersten Blick nur bedingt als ein Erholungsort für Pflanzenfreunde. Bis auf den Central Park als grüne Oase war die Stadt mehrere Jahrzehnte eher lärmend, chaotisch, anstrengend für Ruhesuchende. Mit dem urbanen Gärtnern und vielen neuen Grünprojekten gibt es neuerdings viele Orte, die beweisen, dass solche Oasen nicht nur möglich sind, sondern auch von immer mehr Menschen wahrgenommen werden.
Der Schweizer Autor Daniel Zahno erzählt auf berührende und stilistisch sichere Art und Weise von so einer Oase, die es sogar in Wirklichkeit gibt: der Peggy Rockefeller Rose Garden in der Bronx. Sein Romanprotagonist Luca, ein Schweizer Rosenzüchter, ist beeindruckt von dem Garten, den er abseits eines Kongresses besucht, und noch mehr von einer jungen Frau, die er dort zufällig trifft. Eine schicksalhafte Begegnung für beide: Luca verliebt sich. Sofie, die Deutschlehrerin aus der Schweiz, meldet sich erneut, kurz bevor Luca wieder zurück in seine Heimat muss. Doch der Bann der Magie ist gebrochen. Zwei Menschen wissen, dass sie einander brauchen, auch wenn tausende Kilometer diese Liebe trennt. Spielerisch leicht führt Zahno durch sein Buch, das nicht nur von der Liebe zu Rosen und der Leidenschaft zwischen Menschen erzählt, sondern Luca nach kurzer Zeit wieder zurück in die USA führt. Denn ausgerechnet der Rockefeller Rose Garden sucht einen neuen Kurator. Luca, der sich in den vergangenen Jahren erfolgreich darauf spezialisiert, Rosen nach ökologischen Gesichtspunkten zu züchten, bekommt den Job. Nun steht der Liebe nichts mehr im Weg, doch andere Herausforderungen belasten das junge Glück. Luca muss erfahren, dass Neid und Missgunst die schärfsten Widersacher im Leben sind. Während er sich mit Sofie jeden Tag glücklicher fühlt, zieht im Garten ein Gewitter auf, das er nur überstehen kann, wenn er auf seine innere Stimme hört.
Ein wunderbar kurzweiliges Buch hat Daniel Zahno geschrieben, das gekonnt verschiedene Genres mischt. Zur Liebesgeschichte gesellen sich Melancholie, Kitsch, Drama und Krimi. Hier und da ist der ehemalige Stipendiat der New York University etwas zu sehr in die Stadt verliebt, wenn er seitenlang beinahe wie ein Touristiker die Schönheit vom Big Apple preist und sicher jede Tour durch die Stadt exakt wie beschrieben zu erleben ist. Hier und da vertraut er nicht der Kraft weniger Worte, sondern kommt aus dem Beschreiben nicht heraus. Aber wie der Autor dann die Erwartungen bricht, wie er stets neue Wendungen einbaut und dabei schnörkellos erzählt, das verdient Respekt und erinnert schnell an den flüssigen und eleganten Stil Martin Suters. Und beinahe ganz nebenbei schafft es Zahno vielleicht einen der schönsten Rosen-Romane zu schreiben, überraschenderweise in einem Buch, das in New York spielt, der Stadt, die niemals schläft und die die Rose nicht zu Unrecht als Staatsblume trägt.« Jens Haentzschel, MDR-Literaturexperte
»Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose ...
Daniel Zahno lässt in seinem neuen Roman »Manhattan Rose« Blumen sprechen.
Daniel Zahno hat eine Stimme wie Samt. Wer den Basler Autor aus seinen Texten lesen hört, behält diesen Klang im Ohr. Zumal seine Romane von einer Sensibilität zeugen, die sehr eindrücklich ist - und die Frauen Männern eigentlich gar nicht zutrauen würden. Das Beste: Wie in seinem größten Roman »Die Geliebte des Gelatiere«, der gerade verfilmt wird, blickt Zahno dem Kitsch tief ins Auge, entkommt aber stets mit großer Behendigkeit dessen Fallstricken. Zahno gelingt es immer wieder, die Erwartungen des Lesers, die er selbst schürt, meisterhaft und ganz prosaisch zu unterlaufen: So muss Noemi, die große Liebe des Ich-Erzählers Avises, urplötzlich die Niagarafälle herabstürzen, kaum, das der Eismacher sie endlich aufgespürt hat, was den Roman »Die Geliebte des Gelatiere« sehr abrupt beendet.
Plötzliche Schicksalsschläge wie Autounfälle, Magen-Darm-Grippen oder im neuen Buch »Manhattan Rose« ein paar brutale Schläger, werfen das Leben der Zahnoschen Protagonisten stets vollkommen aus der eingeschlagenen Spur. Ganz wie im echten Leben. Oder wie bei John Irving, mit dem man Zahno ohnehin mal dringend vergleichen müsste.
Mit seinem neuen Roman, wie die letzten Bücher alle bei Weissbooks veröffentlicht, läuft Zahno wieder zu der Stärke auf, die er in »Die Geliebte des Gelatiere« und bereits früher in seinem Skizzenbuch »Im Hundumdrehen« demonstriert hat. Er bleibt seiner Liebe für kurze Namen und sensible und kreative Männer treu: Avise, wie bereits erwähnt, ist »Gelatiere«, Ben im Roman »Rot wie die Nacht« ist Filmregisseur. Aber Zahno wiederholt sich nicht. Mit "Manhattan Rose« ist ein bedeutendes Buch der Liebe entstanden, in dem ein Schweizer Bio-Rosenzüchter Luca sich - im doppelten Sinne - in New York verliebt. Denn wichtiger als seine schwierige Zuneigung zum Big Apple ist natürlich seine Liebe zu Sofie, die sich in New York als Sprachlehrerin durchschlägt. Zahno hat als Stipendiat die Stadt übrigens recht gut kennengelernt, trumpft damit aber nicht auf. Der Mann, der auf dem großen Schmutztitel-Foto der Weissbooks-Bücher aussieht wie Terence Hill, ist ein Meister der sprachlichen Verdichtung, des Knappen, Intensiven.
Diese Liebesgeschichte verläuft nicht ohne Komplikationen - es gibt noch einen anderen Mann, den Ex - Luca gelingt schließlich aber der Umzug nach New York und zunächst eine berufliche Traumkarriere beim Peggy Rockefeller Rosegarden. Aber kein Paradies ohne Apfel - schon bald hat Luca es auch hier mit bösartigen Intrigen seines Vorgängers zu tun, handfestes Mobbing. Seine Liebe droht ihm zu entgleiten.
Der Roman steigert mit jeder Seite sein Tempo - die Erzählgeschwindigkeit nimmt in den letzten Kapiteln rapide zu. Darum sind es neben den poetischen Rosen-Szenen, denen man eine intensive Recherche gar nicht anmerkt, Einzelszenen, die einen so starken Eindruck hinterlassen, die so lebendig sind, das die Erinnerung an sie sich so anfühlt, als hätte man sie selbst erlebt. Ein Date mit Sofie auf einem schwankenden, havarierten Boot auf dem Hudson River, eine intensive Liebesszene, die niemals voyeuristisch oder abgeschmackt wird, eine wild Hals-Über-Kopf-Fahrt mit dem Rad durch die Wolkenkratzerschluchten New Yorks und einen heftigen Regenschauer - und vor allem der große Showdown in der New Yorker Metro. Das ist meisterhaft erzählt.«
Kai Mühleck
»"Eine Rose ist eine Rose..." Wie falsch lag Gertrude Stein mit ihrem Gedicht. In Daniel Zahnos Roman fächert sich die Rosenwelt auf, man begegnet einer Duchesse de Verneuil, einer Jeanne de Montfort, einer Jacqueline du Pré. Zahnos Held Luca ist Rosenzüchter. Während eines Kongresses in New York packt ihn eine doppelte Leidenschaft: für die Rosen des Rockefellers Rose Gardens und für eine junge Frau namens Sofie. In seinem Liebeshöhenflug pendelt er zwischen der Schweiz und New York. Doch die Liebe welkt, da sie nicht wirklich gelebt wird. Luca entscheidet sich für einen Neuanfang in der Neuen Welt und alles wird gut. Zahnos Rosensprache ist zauberhaft. Er beobachtet genau, hat ein feines Gespür, schreibt leicht und mit Leidenschaft.« Marco Guetg
»Mit einem rosenverrückten Schweizer, der sich in einem Rosengarten in Manhattan in eine Deutschlehrerin verliebt, gewann Daniel Zahno die Herzen seiner Zuhörer. In seinen Romanen sind die Dinge so gut beschrieben, dass sie sich jeder genau vorstellen kann. Daniel Zahno hat mit seinem Roman »Manhattan Rose« mitten ins Herz der Zuhörer getroffen. Mit seinen exakten Beschreibungen animierte er das Publikum zu eigenen Vorstellungen und Träumen. »Ich möchte am liebsten gleich in ein Flugzeug steigen und nach New York fliegen«, sagte eine Zuhörerin. Zahno hat mit seinen Worten die Gemüter in der Mediothek, ganz einfach gesagt, zum Blühen gebracht.« Christina Teuber
»Wer je mit der New Yorker Subway gefahren ist, wird Zahnos Schilderungen gerne lesen, denn sie geben jene unverwechselbaren Eindrücke haargenau wieder. Aber auch dem Touristen in spe bringt der Rosenroman die US Metropole näher. Während eines Kurzaufenthalts verliebt sich der Rosenzüchter Luca gleichzeitig in die hübsche Schweizer Lehrerin Sofie und in den Rockefeller Rose Garden. Sleepless in Basel bewirbt er sich erfolgreich um die Leitung dieses Gartens und nach intensivem transatlantischem Hin und Her findet er in NY mit Sofie zusammen. Sein Traumjob allerdings beschert ihm einen Rosenkrieg... Dies ist ein Trendsetter-Roman mit Bio drin - für junge Leute. Den blumen- und musikbegeisterten Luca könnte schon Joseph von Eichendorff als romantische Figur verwendet haben, Zahno hingegen stylt seine moderne Glücksvorstellung derart appetitlich, dass man das schmucke Buch bedenkenlos in der Delikatessenabteilung von Globus auflegen kann.« Michael Schläfli
»Rosen – bei Daniel Zahno schwängern ihre Düfte verführerisch die Luft, und sie blühen um die Wette. In seinem neuen Roman „Manhattan Rose“ beschreibt der Basler Schriftsteller sensibel ihren Zauber und erweist sich als minutiöser Beobachter, der feinsinnig formuliert.« Guy Lang
»Luca betreibt als selbstständiger Rosenzüchter ein florierendes Geschäft in der Schweiz. Während eines Kongresses in New York verliebt er sich Hals über Kopf in den Rockefeller Rose Garden, und als ihm dort auch noch die temperamentvolle Sofie über den Weg läuft, ist es vollends um ihn geschehen. Aber kann ihre Liebe auf 2 Kontinenten und über ein Weltmeer hinweg Bestand haben? Unerwartet bekommt Luca ein verlockendes Angebot, in der Megacity zu arbeiten und dem Glück scheint nichts mehr im Wege zu stehen. In sehr ästhetischer, schöner und gewählter Sprache, in der die Dialoge manchmal etwas gestelzt klingen, erzählt D. Zahno (zuletzt "Rot wie die Nacht", ID-G 15/10) aus der Ich-Perspektive der Hauptfigur seinen neuen Roman. Neben der sehr gegenständlich und handfest erzählten Liebesgeschichte stehen zauberhaft die filigranen Beschreibungen der verschiedenen Rosenarten, deren betörende Düfte man beim Lesen in der Nase zu spüren meint. Unaufgeregte Geschichte ohne große Ecken und Kanten und ein schönes, modernes Märchen. In vielen Bibliotheken möglich.« Dagmar Härter
»Zahno ist ein genauer Beobachter.« Monika Ingold
»Die Rose als Synonym für das Leben. Daniel Zahno stellte in der Stadtbücherei Walldorf seinen Roman „Manhattan Rose“ vor. „Ich schlenderte durch den Rosengarten und dachte daran, mein Leben über den Haufen zu werfen.“ So beginnt Daniel Zahnos neuster Roman „Manhattan Rose“. Ob Luca sein Leben tatsächlich über den Haufen werfen wird, das ließ der Autor bei seiner Lesung in der Walldorfer Stadtbücherei offen. Am Anfang zumindest sieht alles danach aus, denn die Frau, die Luca im „Peggy Rockefeller Rose Garden“ trifft, ist atemberaubend schön. Mit Schönheit kennt er sich aus, schließlich ist er täglich von duf tenden Schönheiten umgeben in seinem Rosengarten in der Schweiz, wo er die begehrtesten Exemplare der Königin der Blumen züchtet. Aber jetzt ist er in New York.
„Seit ich mit 14 Jahren zum ersten Mal nach Paris gefahren bin und den Duft der schillernden Stadt an der Seine einatmete, träumte ich davon, in einer Metropole zu leben“, berichtet der aus der Schweiz stammende Autor Daniel Zahno. Er musste lange warten, bis sein Traum in Erfüllung geht. Erst 33 Jahre später reiste der preisgekrönte Autor mit einem Stipendium in der Tasche nach New York. Und was macht ein Schriftsteller, wenn er aus New York zurückkommt? Natürlich einen Roman schreiben, der in New York spielt. „Manhattan Rose“ wird erst im August im Frankfurter Verlag Weissbooks erscheinen, aber schon jetzt hatte die Stadtbücherei Walldorf zu einer kleinen, feinen Leseprobe eingeladen, denn nichts hätte besser zum „Tag der offenen Gärten und Höfe“ gepasst. Renate Büch- ner hatte den Lesesaal der Bücherei nicht nur mit Rosenbildern geschmückt, sondern auch mit frischen Rosen, deren süßer Duft die fast 100 Besucher während der Lesung begleitete.
In der Bronx, dem nördlichsten Stadtbezirk von New York, liegt der größte botanische Garten der USA. Inmitten dieses riesigen Territoriums aus exotischen Pflanzen, viktorianischen Gewächshäu- sern und einem Canyon befindet sich der „Peggy Rockefeller Rose Garden“, wo die Geschichte ihren Anfang nimmt. Duft, Farbe und Schönheit umgeben den Garten mit seinen mehr als 4000 Rosen in über 600 Variationen, die sechs Monate im Jahr blühen. Hier schlendert Rosenzüchter Luca durch die Farbenpracht und lässt sich davon berauschen: „Ich konnte mich nicht sattsehen an der Schönheit der Blumen“ – bis er auf die schönste aller Blumen trifft. Sie heißt Sofie. Noch zögert er, doch dann siegt die Neugier über seine Zweifel. Er nimmt seinen ganzen Mut zusammen und spricht die Fremde an: „Darf ich mich zu dir setzen?“
Die Zeiger der großen Garden Clock rücken unerbittlich vorwärts, es bleiben ihm nur wenige Minuten, um mit Sofie zu sprechen und sie zu einem Wiedersehen zu verführen. Und dann? Liebt er seine Rosen mehr, als er Sofie jemals lieben kann? Wird er zu seinen Rosen in die Schweiz zurückkehren und bleibt alles ein schöner Traum ohne Perspektive? „Manchmal wünschte ich mich woanders hin, wo die Menschen lebendiger sind“, sagt Protagonist Luca. Aber Sofie ist eine Frau mit vielen Gesichtern, die sich noch nicht entschieden hat. Und allzu gegensätzlich scheinen ihre beiden Welten: das beschauliche Leben von Luca in der Schweiz und das rasante Gleiten durch die Häuserschluchten von New York, das Sofies Alltag ist.
Daniel Zahno schreibt in seinen jüngsten Romanen oft von der Liebe. Es muss jeder Frau schmeicheln, wie genau seine Protagonisten hinsehen und wie deutlich sie zuhören. Die Sprache des Schriftstellers ist von einer vitalen Sehnsucht nach dem Ursprung der Dinge durchdrungen. Mit viel Kenntnis und Detailtreue schreibt er von der unergründlichen Seele der Rosen, und beim Zuhören wird klar, dass hier die Rose mit ihren Dornen und gleichzeitig der betörenden Schönheit ohne Weiteres zum Synonym für das Leben selbst stehen kann. Daniel Zahno ist nicht nur ein Meister im Erzählen, sondern auch im Vorlesen mit seinem weichen Akzent. „Wie endet die Liebesgeschichte in ‚Manhattan Rose‘, wie die anderen Romane auch?“, will eine Zuhörerin wissen. „Nein“, sagt Daniel Zahno, „diesmal wird alles anders sein.“« Petra Nikolic
»Das Idyllisch-Zarte im Rauen. Leidenschaft für das Duftend-Schöne und Geschäftssinn prägen das Verhältnis von Luca, dem Protagonisten in Daniel Zahnos neuem Roman »Manhattan Rose«, zu den Blumen. Insbesondere zu den Rosen, die der Unternehmer aus Basel erfolgreich züchtet. In einfühlsam-flüssiger Sprache, mit reicher Menschenkenntnis und botanischer Detailtreue erzählt Zahno von einem Neuanfang, von Höhenflügen und unsanften Landungen in der Realität. Bei der Lektüre von »Manhattan Rose« wähnt man sich bisweilen in einem Refugium duftender Rosen und Dornengewächse.« (cbs)
»Die Erzählung beginnt nahezu lyrisch. Der Schweizer Rosenzüchter Luca berauscht sich an den Farben, Formen und Gerüchen im „Peggy Rockefeller Rosegarden“ in New York. Eine Idylle im verrufenen, rauen Stadtteil Bronx. Er schlendert durch die Gewächshäuser, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Geradezu poetisch beschreibt Zahno die Palmen und Sträucher, Kräuter und Kakteen, Tillandsien hier und Orchideen dort. Frankfurter mögen sich auch ein wenig an den Palmengarten erinnert fühlen, wenn er etwa den Pfau schildert, der vor der Glasmenagerie mit ihren wunderlichen Gewächsen sein Rad schlägt, oder den Gang durch die Klimazonenhäuser.
Im Haupthaus, der den amerikanischen Palmen gewidmet ist, beginnt eine Liebesgeschichte zwischen dem Rosenzüchter aus der alten Welt und einer Eidgenossin, die seit mehr als zehn Jahren in New York lebt. Es ist zugleich Anfang einer Leidenschaft für diese Oase inmitten der Metropole. Im Lauf der Geschichte wird Luca versuchen, den Garten umzukrempeln, ihn gegen viele Widerstände von chemischer auf biologische Bewirtschaftung umzustellen, sein privates Glück zu finden und zurecht zu kommen mit einem Leben zwischen der alten und der neuen Welt.« Heide Noll